2-gleisiger Ausbau Lübbenau – Cottbus: Direktverbindung Cottbus – Berlin bleibt auch während Bauphase bestehen

Ende 2026 soll es nun soweit sein. Der Streckenabschnitt Lübbenau – Vetschau – Cottbus der Bahnverbindung Berlin – Cottbus – Görlitz wird für ein Jahr voll gesperrt. In dieser Zeit soll der lang ersehnte 2-gleisige Ausbau dieses Nadelöhrs im Lausitzer Eisenbahnnetz erfolgen. Nach Fertigstellung der Ausbaumaßnahme sollen RE2 und RE20 für ein ganztags halbstündliches Zugangebot von Cottbus nach Berlin sorgen.

Auch während der Bauphase soll entsprechend einer Antwort aus dem Bundesministerium für Verkehr auf eine Anfrage der Brandenburger Bundestagsabgeordneten Andrea Lübcke (B90/ Die Grünen) eine stündliche Direktverbindung zwischen Berlin und Cottbus angeboten werden. Der ab Dezember 2025 neu im Brandenburger Liniennetz angebotene RE20 Berlin – Flughafen BER – Königs Wusterhausen – Lübben – Lübbenau (- Cottbus) soll via Calau umgeleitet und stündlich bis Cottbus geführt werden, außerdem einzelne Züge des RE2 am Tagesrand. Für die Orte entlang der gesperrten Strecke (Raddusch, Vetschau, Kunersdorf und Kolkwitz) soll ein Busersatzverkehr eingerichtet werden.

Die Fahrpläne befinden sich noch in Bearbeitung. Rechnet man die Fahrzeiten des RE20 ab 14. Dezember 2025 zwischen Berlin Hbf und Lübbenau sowie der bestehenden SPNV-Angebote zwischen Lübbenau und Calau (RE7) und Calau – Cottbus (RE10) zusammen und berücksichtigt eine kurze Wendezeit von 6 Minuten in Calau, ergibt sich eine Gesamtfahrzeit Berlin Hbf – Cottbus Hbf von mindestens 106 Minuten gegenüber 92 Minuten mit dem RE2 heute. Wir finden, eine verträgliche Lösung angesichts der erforderlichen Umleitung. Der Pressesprecher von PRO BAHN Lausitz, Thomas Schirmer, begrüßte deshalb auch die angekündigte Ersatzlösung.

Auf der Umleitungsstrecke müssen sich die Züge Richtung Cottbus den eingleisigen Abschnitt zwischen Lübbenau und Calau mit einer Ausweichmöglichkeit in Bischdorf teilen. Wichtig ist, dass sich die umgeleiteten Züge des RE2 und RE20 im eingleisigen Abschnitt Calau -Lübbenau nicht mit dem RE7 Dessau – Berlin – Senftenberg behindern – auf Kosten der wichtigen Anschlüsse in Calau (RE10/RB43 Richtung Falkenberg/Elster bzw. Leipzig), Sedlitz (RE13 Richtung Cottbus) und Senftenberg (RE18/RB49 Richtung Ruhland bzw. Dresden) bzw. die Direktverbindung Senftenberg-Berlin das Nachsehen hat.

Für den Busersatzverkehr ist wichtig, dass auf den Einsatz barrierefreier Fahrzeuge und auch ausreichend Mitnahmemöglichkeiten für Gepäck und Kinderwagen geachtet wird. Zu beachten ist auch, dass sich ein Teil der während der Streckensperrung nur mit Bussen bedienten Orte im Einzugsbereich des Spreewaldes mit einer hohen Quote an Fahrradtourismus befindet. Ebenso ist eine gute Ausschilderung und Wegeleitung von den Bahnsteigen Richtung Ersatzverkehrshaltestelle vor allem am Bahnhof Lübbenau notwendig. Bei den letzten Baumaßnahmen mit Busersatzverkehr ab Lübbenau war das noch nicht optimal gelöst worden.

Bild: RE2-Umleiterzug im Bahnhof Calau während einer baubedingten Streckensperrung im August 2025