Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung hat im „Netz Lausitz“ zusätzliche Verkehrsleistungen vergeben.
Nach Abschluss des europaweiten Vergabeverfahrens hat die VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH im Auftrag des Landes Brandenburg und des Zweckverbands für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) bereits am 17. Dezember 2019 den Zuschlag für das „Netz Lausitz“ an DB Regio Nordost erteilt. Das „Netz Lausitz“ umfasste in der Vergabe die Linien:
- RE10 Frankfurt (Oder) – Cottbus Hbf. – Leipzig Hbf (2-h-Takt)
- RE13 Cottbus Hbf. – Senftenberg (1-h-Takt Mo-Fr)
- RB11 Frankfurt (Oder) – Cottbus Hbf. – Falkenberg/Elster (2-h-Takt)
- RB49 Cottbus Hbf.– Falkenberg (Elster) (2-h-Takt)
für den Zeitraum vom Fahrplanwechsel im Dezember 2022 bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2035. Zum Einsatz sollen dreiteilige Elektrotriebzüge des Herstellers Siemens Mobility vom Typ MIREO mit 180 Sitzplätzen kommen.
Die zusätzliche Vergabe bezieht sich auf einen Flügelzug vom RE10, der jetzt für den Abschnitt zwischen Falkenberg/Elster und Ruhland vergeben wurde. Der Flügelzug soll zwischen Leipzig und Falkenberg/Elster mit dem RE10 gemeinsam fahren. Ab Falkenberg/Elster verkehrt dann je eine Zugeinheit nach Cottbus und die andere Richtung Bahnknoten Ruhland und wohl auch weiter bis Hoyerswerda.
Aktuell verkehrt zwischen Leipzig, Falkenberg/Elster, Ruhland und Hoyerswerda die S4 des Mittedeldeutschen S-Bahnnetzes. Die Umstellung auf einen RE dürfte zu einer kürzeren Fahrzeit zwischen Südbrandenburg und Ostsachsen einerseits und Leipzig andererseits führen. Den direkten RE Leipzig – Hoyerswerda gab es bereits bis 2013 schon über mehrere Jahre.
Die S4 wird wohl im Zusammenhang mit o.g. Änderung bis Falkenberg/Elster zurück gezogen, so dass zwischen Leipzig und Torgau wie heute 4 Züge in 2 Stunden verkehren (3 mal S4 einmal RE), zwischen Torgau und Falkenberg/Elster gibt es RE und S4, die sich alternierend zu einem stündlichen Angebot ergänzen.
Ein Flügelkonzept für die Verbindungen Leipzig – Cottbus und Leipzig – Hoyerswerda hatte PRO BAHN Lausitz bereits im Januar 2020 gefordert, allerdings im 1-Stunden-Takt und nicht wie jetzt bestellt alle 2 Stunden. Die stündliche Variante scheitert aktuell wohl vor allem an fehlenden Trassen auf den 1-gleisigen Abschnitten zwischen Leipzig Hbf und Taucha.
Die Beseitigung dieses Engpasses wäre Bestandteil des Streckenausbaus Leipzig – Cottbus im Zuge des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen gewesen. Stand aktuell ist diese wichtige Maßnahme wohl gestrichen. Für PRO BAHN Lausitz muss dringend ein Weg gefunden werden, wie diese wichtige Infrastrukturmaßnahme auf den Weg gebracht werden kann. An ihr hängt nicht nur der Stundentakt von Leipzig in die Lausitz, sondern auch die Sicherstellung des aktuell knapp verpassten Anschlusses der Lausitz an den Fernverkehr in Leipzig.
Bild: Falkenberg/Elster oberer Bahnhof, hier sollen die zwei Zugteile aus Cottbus und Hoyerswerda zusammengeführt werden bzw. in der Gegenrichtung getrennt. Dann aber nicht mit Talent-Triebzügen wie im Bild sondern mit Siemens MIREO.