Niederlausitz weiter ohne direkten Zug zum BER

Die IHK Cottbus hat von der SPV Spreeplan Verkehr GmbH Möglichkeiten für eine zeitnahe Direktanbindung von Cottbus, der Region um Bestensee und Größ Köris sowie der Spreewaldregion an den Hauptstadtflughafen BER im Schienenpersonennahverkehr untersuchen lassen.

Das Ergebnis der Machbarkeits- und Potenzialuntersuchung zur Verlängerung der RB22 wurde am 15. März 2021 vorgestellt. Die Linie RB22 wird ab der Umsetzung des Netzes Elbe-Spree 2022 zwischen Potsdam Griebnitzsee, Golm und Königs Wusterhausen (mit Zwischenhalten) betrieben.

In vier Szenarien wurde die Verlängerung der RB22 nach Süden untersucht:

Szenario 1: KW-Lübben
Szenario 2: KW-Brand
Szenario 3: KW-Groß Köris
Szenario 4: KW-Bestensee

Gegen eine Verlängerung der RB 22 bis Cottbus spricht nach wie vor die Eingleisigkeit des Streckenabschnittes Lübbenau – Cottbus. Das zweite Gleis wird Stand heute frühestens 2027 zur Verfügung stehen. Nach Aussage der der Internetseite zum Projekt i2030 gibt es hier folgenden Sachstand: „Der Antrag auf Baurecht für den zweigleisigen Abschnitt zwischen Lübbenau und Cottbus wurde eingereicht. Nach aktuellem Planungsstand wird der Planfeststellungsbeschluss für die Strecke Lübbenau – Cottbus für Ende 2023 erwartet.“ Eine freie Trasse für die RB22 nach Cottbus gäbe aktuell nur wenige Minuten nach dem RE2, was keinen Mehrwert für die Fahrgäste bedeutet. Ab Dezember 2022 gibt es keine freien Trassen zwischen Lübbenau und Cottbus, da diese durch den RE2-Verstärker bzw. ab Inbetriebnahme der Dresdener Bahn in Berlin (voraussichtlich Ende 2025) durch den neuen RE20 Berlin – BER – Cottbus beansprucht werden.

Die Studie leitet folgenden Handlungsbedarf ab:

  • kurzfristige Verlängerung der RB22 nach Lübben – Schaffung höherer Kapazitäten insbesondere auf dem nördlichen Ast
  • schnellstmöglicher zweigleisiger Ausbau des Abschnitts Cottbus – Lübbenau (Schaffung ausreichender infrastruktureller Kapazitäten für einen stabilen Betrieb für Personen- und Güterverkehr)
  • Bahnhofsausbau Königs Wusterhausen (Entflechtung der Bahnhofs von S- und Regionalbahngleisen, um auch für zukünftige Anforderungen vorbereitet zu sein