Vergabeverfahren Mitteldeutsches S-Bahn-Netz gestartet

Unter Federführung des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) ist das europaweite Vergabeverfahren des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes gestartet. Als Betriebszeitraum ist Mitte Dezember 2025 bis Mitte Dezember 2037 ausgeschrieben.

Im neuen Vergabezeitraum wird die mitteldeutsche S-Bahn mit Plauen, Naumburg, Grimma, Döbeln und Riesa neue Ziele ansteuern. Dafür verliert Südbrandenburg bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 seinen Ast der Mitteldeutschen S-Bahn-Linie S4 von Leipzig über Falkenberg/Elster, Elsterwerda-Biehla, Ruhland bis Hoyerswerda. Das ist nicht unbedingt ein Verlust, wird doch die Leistung durch den neuen Flügelzug RE10/RE11 Leipzig – Torgau – Falkenberg/Elster – Cottbus/Hoyerswerda ersetzt. Die Leistung des RE11 wurde als Nachtrag im Vergabeverfahren Netz Lausitz bereits für den Flügelabschnitt Falkenberg/Elster – Ruhland veröffentlicht.

Der RE11 dürfte zwischen Südbrandenburg und Leipzig trotz Flügelzeit schneller unterwegs sein, als die heutige S4, was durch den RE-Fahrplan zwischen Leipzig und Falkenberg/Elster mit wenigen Zwischenhalten möglich wird. PRO BAHN Lausitz begrüßt die Reisezeitbeschleunigung ausdrücklich, kritisiert aber gleichzeitig den weiterhin fehlenden Fernverkehrsanschluss für die Lausitz in Leipzig.

Noch keine veröffentlichten Informationen gibt es bislang, wie der heute bestehende Stundentakt zwischen Torgau und Falkenberg/Elster aufrechterhalten soll. In den aktuell ausgeschriebenen Planungen für das Mitteldeutsche S-Bahn-Netz soll die S4 halbstündlich in Torgau enden, eine Weiterführung bis Falkenberg/Elster ist noch nicht benannt.