Überarbeitung Deutschlandtakt hat begonnen:
Berlin und Brandenburg müssen jetzt die Schienen-Zukunft sichern!

Gemeinsame Pressemeldung des Fahrgastverbandes PRO BAHN – Landesverband Berlin/Brandenburg e.V. mit dem Bündnis Schiene Berlin Brandenburg

Soeben hat das Bundesverkehrsministerium den Auftrag zur Aktualisierung des Zielfahrplans des Deutschlandtakts vergeben; im Laufe dieses Jahres wird der Zielfahrplan an gestiegene Anforderungen im Güterverkehr und neue Zielkonzepte der Bundesländer angepasst. Berlin und Brandenburg waren bei der letzten Anmeldung von Konzepten 2019/2020 zurückhaltend:
Gemeldet wurde nur, was ohnehin in Verkehrsverträgen bereits vergeben oder als Ausschreibung geplant war.

Eine Verdoppelung des Verkehrs im Schienenpersonenverkehr – wie vom Bund gefordert – ist damit nicht erreichbar, geschweige denn eine Klimaneutralität des gesamten Verkehrssektors, der nur mit deutlich mehr Schienenverkehr zu schaffen ist.

Jetzt besteht bei der Aktualisierung des Zielfahrplans zum Deutschlandtakt die Chance, mehr Linien und Takte im langfristigen Zielfahrplan unterzubringen, damit die Chance besteht, dass die Hauptstadtregion beim Ausbau des Schienennetzes angemessen berücksichtigt wird.

PRO BAHN und das Bündnis Schiene Berlin-Brandenburg, in dem zahlreiche Verbände, Kommunen und Politiker zusammenarbeiten, haben dazu eine Liste von Vorschlägen erarbeitet, die von PRO BAHN auch bundesweit in die Forderungsliste aufgenommen wird. Die Liste mit den konkreten Verbesserungsvorhaben für Berlin und Brandenburg ist in der Anlage dargestellt.

Von den Landespolitikern ist der Einwand zu erwarten: Das Geld zur Bestellung von Schienenverkehrsleistungen ist knapp, wir müssen vorsichtig sein mit der Anmeldung von Bedarf.

PRO BAHN und das Bündnis Schiene Berlin-Brandenburg sind davon überzeugt: Andersherum wird ein Schuh daraus!

Wenn die Hauptstadtregion nachweist, dass hoher Bedarf an Verkehrsleistungen besteht, wird mehr Infrastruktur in die Planungen aufgenommen. Die Bundesmittel für die Finanzierung der Verkehrsleistungen durch die Länder werden ab 2030 dem dann gegebenem Bedarf angepasst.

„Wer jetzt nicht hohen Bedarf im Fahrplan anmeldet, wird 2030 dafür keine Mittel bekommen. Die von uns mit erarbeitete Liste des zusätzlichen Bedarfs an Schienenverkehrsleistungen ist eher am unteren Ende des tatsächlichen Bedarfs in den 2030er Jahren“, meint dazu der Verkehrsplaner Axel Schwipps vom Bündnis Schiene Berlin-Brandenburg.

„Sparsamkeit ist eine Tugend, aber nicht bei Investitionen in die Zukunft“, fügt der Vorsitzende von PRO BAHN Berlin-Brandenburg, Peter Cornelius, hinzu. „Die Länder Berlin und Brandenburg sollten daher offensiv mehr Zugleistungen für den neuen Zielfahrplan des Deutschlandtakt anmelden.“

Die Vorschläge zur Überarbeitung des Zielfahrplans für den Deutschlandtakt (PRO BAHN Berlin-Brandenburg in Kooperation mit Bündnis Schiene Berlin-Brandenburg) enthalten unter anderem den Ausbau Cottbus – Dresden für Ziel-Fahrzeit von 70 ‒ 80 Minuten oder die Ausstattung von Bahnhöfen wie Ruhland (Bild) oder Lübbenau zum Flügeln von Zügen.