Netz Elbe-Spree – was ändert sich für die Lausitz?

Am 25. Januar 2019 erfolgte die Vergabe im Ausschreibungsverfahren Netz Elbe-Spree mit insgesamt 17 Regionalexpress- und Regionalbahnlinien in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Das Netz beinhaltet 28 Millionen Zug-km und soll 30 % mehr Leistung auf die Schienen bringen. Noch sind es fast 4 Jahre, bis die Betriebsaufnahme erfolgt. Insofern sollte auch genügend Zeit für die Vorbereitung bei den Auschreibungsgewinnern DB Regio und ODEG und einen reibungslosen Betriebsstart sein.

Die ODEG erhält den Zuschlag für die Lose 1 und 4, DB Regio für die Lose 2 und 3. Die Details zu den einzelnen Losen können den beiden Faktenblättern entnommen werden:

ODEG Los 1+4: https://www.vbb.de/media/download/3694

DB Regio: Los 2+3: https://www.vbb.de/media/download/3673

Aber was ändert sich ab genau ab Dezember 2022 für den Regionalverkehr in der Lausitz?

Berlin – Cottbus: Der heute von Wismar nach Cottbus verkehrende RegionalExpress 2 wird auf den Abschnitt Nauen – Cottbus verkürzt. Zunächst in der Hauptverkehrszeit verkehren künftig 2 Züge pro Stunde zwischen Berlin und Lübbenau. Nach dem Infrastrukturausbau (Umbau Bahnhof Königs Wusterhausen, 2. Gleis Lübbenau-Cottbus) soll ein 30-Minuten-Takt zwischen Berlin und Cottbus eingerichtet werden. Der neue RE20 würde dann auch den BER direkt anfahren. Der heutige Nordabschnitt des RE2 wird ab 2022 in eine neue RE-Linie 8 integriert. Ein Wermutstropfen: Nach heutiger Sachlage wird allerdings auch die Fahrzeit zwischen Berlin und Cottbus ab 2022 wieder deutlich länger. Die Platzkapazität beim RE2 wird erhöht, aus den heutigen 4-Wagen-Zügen werden 5-Wagen-Züge.

Berlin – Senftenberg: Die heutige RB24 wird künftig von Eberswalde über Berlin nach Wünsdorf verkehren. Dafür fährt dann der RE7 aus Dessau nach Senftenberg. Orte Senftenberg, Großräschen, Calau und Altdöbern sowie das Luckaitztal erhalten so wieder eine Direktverbindung auf die Berliner Stadtbahn. Die heutige Bedienung der kleineren Halte zwischen Königs Wusterhausen und Lübben würde der RE7 übernehmen, so dass sich an der Gesamtfahrzeit Berlin – Senftenberg kaum etwas ändert. Die Platzkapazität wird in der Hauptverkehrszeit von heute 300 auf dann 420 Plätze erhöht, wovon vor allem Fahrgäste im Abschnitt Berlin – Groß Köris profitieren.

Berlin – Elsterwerda: Der neue RE8 verbindet Wismar über Berlin mit Elsterwerda. Anfangs wird es noch zwei Teillinien für den Nord- und Südabschnitt geben. Mit Fertigstellung der Dresdner Bahn in Berlin wird die Linie durchgebunden. Doberlug-Kirchhain und Elsterwerda werden gegenüber dem heutigen RE5-Fahrplan nur noch alle 2 Stunden angesteuert. Dazwischen soll die neue IC-Linien Rostock – Berlin – Dresden mit Halt in Doberlug-Kirchhain und Elsterwerda verkehren. Über eine Anerkennung des VBB-Tarifs im IC wird bereits verhandelt. Die heutigen Hauptverkehrszeit-Verstärker sollen zukünftig nach Finsterwalde verkehren, insgesamt 5 mal am Tag (Montag-Freitag). Eine Verlängerung von Finsterwalde via Großräschen und Senftenberg – die es bis 2006 bereits gab – ist nicht vorgesehen. Eingesetzt sollen die heute beim RE2 verkehrenden KISS-Elektrotriebzüge.

Bild: Die heute noch auf dem RE2 eingesetzten KISS-Elektrotriebzüge der ODEG – hier in Königs Wusterhausen – fahren ab Ende 2022 als RE8 nach Elsterwerda.

weiterführende Links:

Presseinformation VBB vom 25.01.2019

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